Mädchen und Frauen verschiedenen Alters, etwa 60 an der Zahl – das ist der Laninger Wandervogel. 2006 haben wir uns als Mädchen- und Frauenbund gegründet. Uns verbinden der Wille zum gemeinschaftlichen Unterwegssein, das Fernweh und die Lust zusammen Musik zu machen. Deshalb packen wir regelmäßig unsere Rucksäcke und lassen den Alltag hinter uns, um die Augen wieder für neue Dinge zu öffnen.
Als Gruppe sind wir Teil der bündischen Szene. Wandervögel sind wir in der uns eigenen Form. Im Diskurs über die historischen Rollen, Einflüsse und Entwicklungen der Jugendbewegung sehen wir die Möglichkeit, uns mit alten Formen und Ideen auseinanderzusetzen und für gut Befundenes zeitgemäß ins Heute zu übertragen.



Es ist uns eine Herzensangelegenheit, einen Raum zu schaffen in dem wir mutig und selbstbestimmt miteinander sein können. Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig ist, geschützte Räume zu etablieren, deswegen haben wir uns bewusst dafür entschieden ein Mädchen- und Frauenbund zu sein. In diesem Zusammenschluss soll jede frei, unerschrocken und beherzt, auch jenseits des eigenen Elternhauses, ihren Weg finden können. Gemeinsam probieren wir Neues aus, wagen Großes und lernen unsere eigenen Grenzen kennen – wir unterstützen und inspirieren uns dabei gegenseitig als Komplizinnen.
Unser gemeinsames Handeln setzt keine bestimmte politische oder religiöse Position voraus. Wir kommen bewusst als vielfältige Bundesschwestern mit unterschiedlichen Haltungen zusammen. Über völkische, rechtsextreme und nationalistische Tendenzen innerhalb der Jugendbewegung sind wir uns bewusst und grenzen uns entschieden davon ab. Jegliche Diskriminierungen, seien sie rassistischer, sexistischer oder anderer menschenfeindlicher Art haben bei uns keinen Platz. Unser Denken und Handeln ist geprägt von der Aufgeschlossenheit und dem Respekt gegenüber allen Menschen.



Jede Lanne gehört zu einer sogenannten Gefährtinnenschaft, einer kleineren Gruppe innerhalb des Bundes. Bei uns gibt es Wolkenschieber, Windbräute, Hafentöchter, Sternfelder und Tuliannen. Sie sind eigenständig organisiert und gestalten ihr Gruppenleben dadurch auch unterschiedlich. Es gibt einige lokale „Nester“, aber da wir insgesamt über die ganze Republik verstreut sind, melde dich, wenn du interessiert bist uns kennenzulernen, egal wo du wohnst, und wir schauen, welche Gruppe oder Lanne für dich am nächsten liegt.
Als jugendbewegte Gruppe wird bei uns das „Vorrecht der Jüngeren” hochgehalten. So liegt die Verantwortung des Bundes in den Händen des Jüngerenbundes. Im Ädil, dem Kreis unserer Entscheidungsträgerinnen, ist keine über 33 Jahre alt. Ab 9 Jahren ist jede bei uns willkommen. Gemeinsam erleben wir Abenteuer. Im geschützten Rahmen der Gruppe und mit Begleitung oder engem Kontakt zu etwas älteren Lannen treffen sich die jüngeren Gruppen regelmäßig um zu singen, Wanderungen vorzubereiten, zu nähen, zu plaudern, Gitarre spielen zu lernen oder andere schöne Aktionen durchzuführen.
Auch singen und musizieren spielen bei uns eine große Rolle. Über die Jahre haben wir uns ein ganz eigenes Repertoire geschaffen. Wir singen Folklore aus aller Welt, Selbstgeschriebenes, von Fahrten Mitgebrachtes, Gemopstes, Liedermacher*innen, Pop, Bündisches, vertonte Gedichte, alte Volkslieder – wir singen von unseren Fahrten, von wilden Gärten, mutigen Herzen, hohen Bergen und von Gemeinschaft. Wir singen gerne mehrstimmig und manchmal treffen wir uns auch nur zum Üben und singen Nächte durch.


